Unter dem Titel »Splicing Block« zeigt die Julia Stoschek Collection einen Ausschnitt aus dem filmischen und fotografischen Werk von Stan Douglas, dessen aufwändige und scheinbar dokumentarische Inszenierungen der historischen Ereignisse international für Aufsehen sorgen. Kaum zu glauben, aber wahr: Es ist die erste Einzelausstellung des weltweit gefeierten Künstlers seit fast 20 Jahren in Berlin.
Stan Douglas, 1960 in Vancouver geboren, weist in seinen Werken darauf hin, dass wir unseren Augen nicht immer trauen sollen, weil vieles, was echt wirkt, erfunden ist. Seine Videos und Fototableaus sind das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, in dem er historische Ereignisse recherchiert, ihre Szenerien nachbaut, sie mit Mobiliar und Kleidung bestückt, die aus der ihn gerade interessierenden Zeit stammen: Auch bei der Produktion seiner Fotografien agiert Douglas wie ein Filmregisseur, Drehbuchautor, Requisiteur, Bühnenbildner und Fotograf in einer Person. Die Ausstellung »Splicing Block« ist vor allem eine Reise in die 1970er Jahre und ein Versuch, die Gemeinsamkeiten zwischen der Disco-Szene in New York City und dem Befreiungskampf in Angola aus der Sicht eines fiktiven Fotojournalisten, in dessen Rolle der Künstler schlüpft, zu veranschaulichen.
Text & Fotos © Urszula Uakowska-Wolff
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Stan Douglas / Splicing Block
noch bis zum 1. März 2020
Julia Stoschek Collection
Leipziger Straße 60 (Eingang Jerusalemer Straße)
Öffnungszeiten: Sa-So 12-18 Uhr
www.jsc.art